Sonntag, 31. Januar 2010

Resteverwertung: Reis mit Sch...

...önen Sachen drin. Eines meiner Leibgerichte, wenn es darum geht die angebrochene Schinkenpackung/die halbe Paprika/das letzte Ei/die angetauten Garnelen/die einsame Karotte/die für etwas anderes unausreichenden 80g Hühnchen/den übrig gebliebenen Reis vom Vortag/etc. zu verarbeiten. Einfach - schnell - gut. Word!


Hier ist das Rezept für 4:
Zutaten (die natürlich je nach Restebestand variiert werden können, unten folgt was mein Kühlschrank willig war zu geben):
2 Eier, verquirlt
2 EL Erdnussöl
1 Zwiebel
1 kleine Hühnerbrust
3 Scheiben Schinken, in feine Streifen gehackt
1 Karotte, in feine Streifen geschnitten
1 Paprika, in feine Streifen geschnitten
2 Frühlingszwiebeln, schräg in Stücke geschnitten
100g TK-Erbsen
250g Garnelen, geschält
300g Langkornreis, gekocht und abgekühlt
5 EL Sojasauce
evtl. Petersilie zum Garnieren


Zubereitung: Die Eier salzen und pfeffern, Hühnerbrust in Stücke schneiden. Die Zwiebel schälen und in grobe Streifen schneiden. 1 EL Öl in einer großen Pfanne erhitzen, die Eimasse hinzugeben und Stocken lassen. Sobald sie fest ist, herausnehmen, in 4cm lange und 1cm breite Stücke schneiden und beiseite Stellen. Restliches Öl in der Pfanne erhitzen und die Zwiebelstücke hinzugeben. Bei starker Hitze braten bis sie glasig werden, dann die Hühnerbrust und die Schinkenstreifen hinzugeben und mitbraten, bis die Hühnerbrust leicht gebräunt ist. Nun die Karotten- und Paprikastreifen sowie Frühlingszwiebeln hinzugeben und ein paar Minuten pfannenrühren. Garnelen und Erbsen zufügen und weiterrühren, bis die Garnelen gar sind. Die gestockten Eier und zum Schluss den Reis untermengen bis er gut durchgewärmt ist und alles mit Sojasauce abschmecken. Mit Petersilie bestreut servieren.


Donnerstag, 28. Januar 2010

I love M&M´s: Matcha Madelaines

Bisher ist die Matcha-Welle, die schon vor geraumer Zeit durch die Foodblogs dieser Welt geisterte, erfolgreich an mir vorbeigeschwappt. Weil er oft so bitter ist, habe ich Grüntee lange gemieden wie der Teufel das Weihwasser, somit habe ich auch Matcha verschmäht, ich konnte ja nicht wissen, dass der Geschmack so viel sanfter und feiner ist als bei vielen anderen Arten von Grüntee. Aber hey, irgendwann ist immer das erste Mal, nicht wahr? Außerdem beherbergt Matcha eine erdrückende Beweislast an gesundheitsfördernden Faktoren: Matcha verpasst dir ein natürliches Lifting, dein Herz gewinnt an PS, du wirst nie wieder Magenschmerzen haben, du wirst deine eigenen Zähne behalten bis du 120 bist und kannst nebenbei bis zu diesem hohen Alter (das natürlich auch dem Matcha zu verdanken ist) noch komplizierte mathematische Formeln lösen und jeden Tag eine Stunde im Kopfstand verbringen. Noch Fragen?
Matcha-Madelaines wurden auch schon von den Küchengöttern gebacken, ich habe mein Madelaines-Rezept aber bei Gaston Lenôtre im großen Buch der Patisserie gefunden und mich daran gehalten.


Hier ist das Rezept für ca. 20 Stück:
Zutaten:
90g weiche Butter
100g feiner Zucker
1/2 Vanille-Schote
3 Eier
Etwas abgeriebene Zitronenschale
1/4 Päckchen Backpulver
100g Mehl, fein gesiebt
1 TL Matcha-Pulver
Puderzucker und Matcha-Pulver zum Bestäuben


Die Vanilleschote spalten und auskratzen, Butter in einem kleinen Topf schmelzen und etwas abkühlen lassen. In einer Schüssel Zucker, Vanille und Eier eine Minute dick und weiß-schaumig rühren. Die abgeriebene Zitronenschale je nach Geschmack untermengen. Mehl, Backpulver und Matcha-Pulver separat mischen und langsam mit der Eimasse vermengen, dabei aufpassen, dass sich keine Klümpchen bilden. Die fast kalte Butter unterrühren. Jetzt den Teig mindestens 15 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Ofen auf 200°C vorheizen, die Backförmchen buttern und mit Mehl bestäuben, überschüssiges Mehl abklopfen. Mit einem Esslöffel die Förmchen zu 3/4 mit Teig füllen und ca. 10 Minuten backen. Noch heiß aus den Förmchen stürzen. Vor dem Servieren mit Puderzucker und Matcha-Pulver bestäuben. Die Madelaines halten sich luftdicht verpackt bis zu einer Woche im Kühlschrank.  抹茶 :-)

Sonntag, 24. Januar 2010

Ein Herz für Pizza

Pizza. Dieses Wort weckt bei mir eine Assoziationskette von der frühsten Jugend bis heute und hinterlässt eine Achterbahn der Gefühle. Die Salami-Pizza beim Kindergeburtstag, an dem ich mit dem Kochlöffel statt den Topf zu treffen meiner Freundin Vanessa die Brille von der Nase geschlagen habe. Die Pizza Speciale zuhause, nach einer Woche Landschulheim am Bodensee, wo es so schrecklich war, dass ich aus Protest nur Brot gegessen habe. Die wunderbare Artischocken-Pizza bei meiner Tante, die die ganze Familie ins Schwärmen brachte. Die Pizza Calzone in einem kleinen italienischen Restaurant, in dem erst die Ehe eines Freundes und wenige Jahre später dessen Scheidung in die Wege geleitet wurde. Die halbe Pizza Margherita morgens um fünf vom Take-away, nach einer durchtanzten und durchtrunkenen Nacht. Die andere Hälfte der Pizza Margherita am selben Tag mittags um halb eins, direkt nach dem Aufstehen, als Lebenskräfte erweckendes kaltes Katerfrühstück. Die Pizza Quattro Stagioni auf dem Wohnzimmersofa, mit einem guten Film im DVD-Player. Diese Pizza heute Mittag, mit hauchdünnem, knusprigen Boden, die als "Jamie-Pizza" Eingang in meine absoluten Koch-Favoriten gefunden hat.


Das Rezept für den Teig ist von Jamie Oliver aus "Genial Italienisch" übernommen - und seitdem mein Standart-Rezept für Pizzateig. Die Zutaten habe ich hier halbiert.

Zutaten für 4 Pizzen:
400g Weizenmehl (Type 550)
100g feiner Hartweizengries
1 TL Salz
1 Päckchen Trockenhefe
1 TL feiner brauner Zucker
ca. 330ml lauwarmes Wasser

Zuerst die Hefe und den Zucker im lauwarmen Wasser auflösen und ein paar Minuten stehen lassen. Währenddessen Mehl, Gries und Salz vermischen und eine Mulde hineindrücken. In diese nun die Hefe-Zucker-Mischung gießen. Mit einer Gabel das Mehl von den Seiten her unterrühren. Jetzt die Hände gut bemehlen (das ist wirklich wichtig, sonst sonst werdet ihr gefühlte drei Stunden brauchen alles wieder von euren Händen weg zu bekommen) und den Teig kneten. Jamie sagt man soll ihn "in gegenläufigen Bewegungen vor- und zurückrollen, dabei mit der linken Hand zum Körper hinziehen und mit der rechten gleichzeitig vom Körper weg schieben", so soll in zehn Minuten ein schön glatter und elastischer Teig entstehen. Das tut es im besten Fall tatsächlich und jetzt kann man ihn mit Mehl bestäubt einige Zeit ruhen lassen.




Für die Sauce eine Knoblauchzehe in feine Stückchen hacken und in etwas Olivenöl in einem Topf anschwitzen. Eine Dose stückige italienische Tomaten guter Qualität dazugeben und köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und gehacktem Basilikum würzen und noch ein paar Minuten weiterköcheln.
Den Backofen auf 250°C vorheizen und die erste Portion vom Teig abtrennen. Ich rolle den Teig so dünn wie möglich direkt auf dem Backblech aus und steche ihn ein paar Mal mit einer Gabel ein. Jetzt zwei Esslöffel von der Sauce auf die Pizza geben und mit den übrigen Zutaten belegen. Bei mir sind es diesmal ein paar Scheiben Chorizo, eine in feine Ringe geschnittene Chilischote und Büffelmozarella.
Jetzt ab damit in den Ofen und bei 250°C ca. 6-8 Minuten backen.

Sonntag, 17. Januar 2010

Gözleme mit Spinat und Fetakäse

Spinat und Fetakäse – egal ob verpackt in Cannelloni, eingerollt in Blätterteig, als Börek, auf der Pizza, irgendwie schmecken sie doch in jeder Form. Wie Batman und Robin ergänzen sie sich und machen aus jedem Gericht den perfekten Deal. Hat was von "Brangelina der Küche". Folglich musste ich natürlich bei diesen anatolischen Gözleme zuschlagen, wunderbar dünnen, gefüllten Fladenbroten aus Yufkateig. Das Rezept habe ich mal wieder aus meinem derzeitigen Lieblingskochbuch Moro East von Sam&Sam Clark, bei der Füllung habe ich allerdings auf ein paar Zutaten verzichtet und mich auf Spinat und Fetakäse beschränkt, denn: Never change a winning Team!


Hier ist das Rezept für 8 Gözleme: 
Für den Fladenbrotteig: 
225g Mehl 
¾ TL feines Meersalz 
½ TL Trockenhefe 
150ml lauwarmes Wasser 
1 TL Olivenöl 

Mehl und Salz in eine große Schüssel geben. Die Hefe im Wasser auflösen und das Öl dazugeben. Nun in die Mitte vom Mehl eine Mulde drücken und langsam das Hefe/Wasser/Öl-Gemisch dazugeben, dabei ständig rühren (oder von Hand kneten, das ist noch besser). Nun den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und mindestes fünf Minuten weiterkneten. Wenn der Teig noch zu sehr klebt, etwas Mehl dazugeben, ist er zu trocken, etwas Wasser. Er ist gerade richtig wenn er weich und elastisch ist. Dann den Teig zurück in die Schüssel geben, mit etwas Mehl bestäuben und mit Klarsichtfolie abdecken. An einem warmen Ort 1-2 Stunden gehen lassen, bis sich das Volumen fast verdoppelt hat. 


Für die Füllung: 
200g Blattspinat 
50g Frühlingszwiebeln 
200g Feta 
2 TL Olivenöl 
½ TL gemahlener Piment 
60g Butter, in 8 Stücke geteilt 

Gemüse waschen, Blattspinat ganz kurz blanchieren (TK-Spinat auftauen lassen). Frühlingszwiebel und Spinat grob hacken und in eine Schüssel geben, mit Olivenöl, Piment, Salz und etwas Pfeffer vermischen. 


Wenn der Teig gegangen ist, in 8 Stücke teilen. Das erste Stück auf einer bemehlten Arbeitsfläche mit einem bemehlten Nudelholz zu einem Kreis ausrollen (wenn man dem Teig nach jedem Rollen eine viertel Drehung verpasst, lässt sich die runde Form leichter erreichen). Der Teig soll wirklich sehr dünn ausgerollt werden, in der Mitte kann er schon fast transparent sein. Der Durchmesser des Kreises sollte etwa 25cm betragen. 
Zum Füllen eine kleine Hand voller Spinat-Mischung auf eine Hälfte des Kreises verteilen, dabei einen Rand von 1 cm lassen. Eine Portion Feta über die Spinat-mischung krümeln, dann die Teigränder mit etwas Wasser befeuchten und die „nackte“ Hälfte des Teiges über die Füllung legen, so dass ein Halbkreis entsteht. Die Ecken gut fest drücken. Auf diese Art sieben weitere Gözleme herstellen. 
Zum Braten der Gözleme eine große Pfanne erhitzen und eine Portion Butter hineingeben. Wenn die Butter zu schäumen beginnt, zwei Gözleme auf einmal in die Pfanne legen und die Unterseite langsam bräunen lassen. Dann umdrehen und eine weitere Portion Butter hinzugeben. Wenn die Gözleme rundum schön braun und knusprig sind, sind sie gerade richtig. Am Besten schmecken sie, wenn man sie sofort isst, man kann sie aber auch gestapelt im Backofen warm halten. 


Donnerstag, 14. Januar 2010

Geburtstagskuchen: Marzipan-Gugelhupf

Anstelle von semi-poetischen Ergüssen per Post á la „vor vielen vielen Jahren kam ein Baby angefahren“ oder einer waghalsigen Gesangseinlage am Telefon gibt es heute für einen lieben Menschen und erklärten Marzipan-Fan zum 50. Geburtstag diesen Geburtstagskuchen mit herzlichen Glückwünschen und vielen lieben Grüßen!



Zutaten für eine Gugelhupf-Form:
250g Butter
160g Zucker
1 Prise Salz
abgeriebene Schale von einer Orange
200g Marzipan-Rohmasse, fein gehackt
2EL Amaretto
5 Eier
200g Mehl
80g Speisestärke
100g gemahlene Mandeln
2TL Backpulver
Fett und Mehl für die Form

Puderzucker



Form einfetten und bemehlen, Ofen auf 175°C vorheizen. Butter, Zucker, Salz und Orangenschale schaumig rühren, dann die gehackte Marzipanrohmasse zugeben und weiterrühren. Amaretto und Eier darunter schlagen. Mehl, Stärke, gemahlene Mandeln und Backpulver unter die Masse rühren und den Teig in die Form füllen. In den Ofen geben und ca. 60 Minuten backen. Aus der Form nehmen und auskühlen lassen. Zum Schluss mit Puderzucker bestreuen.



Der Kuchen ist wunderbar locker und zart geworden, und, lieber Frank, er ist auf dem Weg zu Dir, auf ein Stückchen musst Du heute allerdings verzichten - das habe ich nämlich schon gegessen!

Sonntag, 10. Januar 2010

Orient Express: Warmer Linsensalat mit gegrillter Paprika und Frühlingszwiebeln

Ein gutes Kochbuch ist die beste Lektüre! Zu meinen neueren Errungenschaften gehört Sam & Sam Clark´s Moro East. Ein wunderschön designtes Werk mit vielen authentischen Fotografien und einer spanisch-marokkanisch-mediterranen Küche ganz nach meinem Geschmack. Es ist bereits das dritte Kochbuch der beiden Sams, die in London das dazugehörige Restaurant betreiben – und ich bin ganz verwundert warum ich nicht schon viel früher darauf aufmerksam geworden bin. Gestern hat mir das Buch als Bettlektüre gedient, ein mit umfangreichen Kochbüchern manchmal durchaus schwieriges Unterfangen. Ich bin immerhin noch bis Seite 134 gekommen bevor mir die Augen zugeklappt sind – dann ist mir der Linsensalat mit gegrillten Frühlingswiebeln und Paprika sozusagen ins Gesicht gefallen. Wem das auch schon mal mit einem über ein Kilo schweren Buch passiert ist, der weiß, dass das ordentlich reinhaut. Grund genug zur Rache: „Dich koch ich morgen weg, du ver******* Linsensalat!“



Hier ist das Rezept für 4:
175 braune Linsen
300g Frühlingszwiebeln
2 rote Paprikaschoten
1 kleines Bund glatte Petersilie, grob gehackt

Dressing:
4 EL Olivenöl
1 EL Rotwein- oder Sherryessig mit ½ TL Zucker
½ kleine Knoblauchzehe, mit Salz zu einer Paste zerrieben




Zubereitung:
Für das Dressing alle Zutaten miteinander vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Linsen in einen Topf geben und mit Wasser bedeckt zum kochen bringen. Dann die Hitze reduzieren und 15-20 Minuten leicht köcheln lassen bis sie gerade durch sind. Es ist wichtig, dass sie ihre Form behalten und nicht zerfallen. Vom Herd nehmen, etwas salzen und beiseite stellen.
Die Frühlingszwiebeln und Paprika im Ganzen auf dem Grill oder über einer Flamme grillen (ich habe sie auf dem Rost bei 230°C im Backofen gegrillt) bis die Haut bräunt und die Gemüse weich werden. Herausnehmen und in einem Gefrierbeutel oder unter Frischhaltefolie etwas ruhen lassen, die Haut wird dadurch weicher. Wenn alles ein bisschen abgekühlt ist, dunkle Stellen an den Frühlingszwiebeln entfernen und sie dann in 5cm lange Stücke schneiden. Die Paprika enthäuten, entkernen und in dünne Streifen schneiden. Frühlingszwiebeln und Paprika in einer großen Schüssel mit der Petersilie vermischen. Die noch warmen Linsen abgießen, dabei 3-4 TL vom Abgießwasser auffangen. Dann die Linsen mit dem Dressing und dem Abgießwasser in die Schüssel mit den anderen Zutaten geben, alles gut vermengen und servieren. 

Donnerstag, 7. Januar 2010

Pestobrot mit Nüssen

... oder: "Wenn ein Löffelchen voll Pesto einen Beitrag zum Wahnsinn leistet".
Nun ist gekauftes Pesto aus dem Glas an sich ja eigentlich ein Unding. Aber hin und wieder, wenn es sehr schnell gehen muss und die selbstgemachten Vorräte aufgebraucht sind, greift der ein oder andere vielleicht doch darauf zurück - ich zumindest. Jetzt kommt aber mein unerklärliches Pesto-Phänomen ins Spiel: Es bleibt immer ein kleiner Rest übrig. Immer! Ausnahmslos! Und natürlich ist es zu viel zum Wegwerfen und zu wenig für ein Pesto-Revival am nächsten Tag. Jaja, lange haltbar und so, ich weiß. Aber angebrochene Gläser mit Mini-Rest im Kühlschrank machen mich doch ganz verrückt! Diesmal kam mir allerdings eine sozusagen zauberhafte Idee: Wir machen einen auf Copperfield und lassen den Rest einfach getarnt irgendwo hin verschwinden, wo niemand ihn vermutet: In die Frühstücksbrötchen!



Hier kommt das Rezept (für 4 Brötchen oder 1 kleines Brot).
Zutaten:
250g Mehl
1EL Honig
1EL Olivenöl
150ml warmes Wasser
1/2 Päckchen Trockenhefe (5g)
1TL Salz
80g Haselnüsse, grob gehackt
1EL Pesto


Honig, Olivenöl und Wasser miteinander verrühren. Das Mehl in eine große Rührschüssel geben und eine Mulde hineindrücken. Die Trockenhefe darüber streuen. Nun das flüssige Gemisch in die Mulde geben, und mit einer Gabel das Mehl von außen nach innen einarbeiten. Salz zugeben und mit den Händen weiterkneten. Klebt der Teig zu sehr, etwas Mehl zugeben. Nun das Pesto unterkneten und zum Schluss die Haselnüsse zugeben und noch ein paar Minuten weiterkneten, bis sich alles schön vermischt hat. Den Teig mit Frischhaltefolie bedecken und an einem warmen Ort ca. 2 Stunden gehen lassen. Danach mit bemehlten Händen 4 kleine Brötchen oder einen kleinen Laib Brot formen und noch mal 30 Minuten gehen lassen. Währenddessen den Backofen auf 180°C vorheizen. Nun die Brötchen oder das Brot auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen, mit Wasser besprenkeln und ab in den Ofen. 15 Minuten bei 180°C backen, dann weitere 10 Minuten bei 230°C.

Sonntag, 3. Januar 2010

Maronen-Gnocchi mit Kirschtomaten und Bergkäsesauce

Kastanien sind ja so eine Sache. Als Kind habe ich eine kleine Aversion entwickelt, weil in unserem Kindergarten ab September, wenn die ersten Rosskastanien von den Bäumen fielen, bis weit ins Folgejahr hinein ununterbrochen Kastanienmännchen gebastelt wurden. Mir hat das nie besonders Spaß gemacht und ich habe die Streichhölzer in die Kastanien gerammt, wie man es vielleicht anderswo mit Nadeln und Voodoopuppen tut. Später dann hatten wir einen Hund, der total auf Kastanien abgefahren ist: Wie der Blitz ist er ihnen hinterhergesaust, hat sie begeistert apportiert und zum Schluss aufgefressen. Dann gab es natürlich die heißen Maronen, ohne die ein Besuch auf dem Weihnachtsmarkt nicht vorstellbar waren. Darauf, dass Esskastanien generell ein wunderbarer Bestandteil der heimischen winterlichen Küche sind, kam ich jedoch erst vor wenigen Jahren und bin ihnen seitdem verfallen. In der aktuellen Ausgabe von Köstlich Vegetarisch habe ich ein Rezept entdeckt, dass mich beim Durchlesen schier in eine tief verschneite Berghütte mit Kamin und Pferdeschlitten vor der Tür versetzt hat: Maronen-Gnocchi mit Kirschtomaten und Bergkäsesauce.



Rezept für zwei Personen:
Für die Gnocchi:
200g mehlig kochende Kartoffeln
Salz
250g vorgegarte Maronen
400ml Gemüsebrühe
2 Eigelbe
3 EL Hartweizengries
geriebene Muskatnuss
80g Mehl


Für die Sauce:
100ml Sahne
100ml fettarme Milch
125g mittelalter Bergkäse, fein gerieben
Pfeffer
200g Kirschtomaten
1 EL Olivenöl
Petersilie, grob gehackt



Zubereitung: Kartoffeln ca. 30 Min. in kochendem Salzwasser garen, dann abgießen, schälen und durch eine Kartoffelpresse drücken oder fein zerstampfen. Gleichzeitig die Maronen 10 Min. in der Gemüsebrühe kochen, abgießen und ebenfalls durch die Presse drücken oder fein zerstampfen. Dann die Kartoffeln und die Maronen mischen und Eigelbe, Gries, Mehl, Salz und etwas Muskat unterkneten. Es soll ein Teig entstehen, der nicht mehr an den Händen klebt (notfalls mehr Mehl dazugeben). Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu fingerdicken Rollen formen und diese in 2-3cm lange Stücke schneiden. Wer möchte kann mit einer Gabel die Gnocchi-typischen Rillen aufdrücken.
Für die Sauce nun die Sahne mit der Milch erhitzen, den Käse unter Rühren zugeben und in der Sauce schmelzen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. 
Die Gnocchi in siedendem Salzwasser 5 Minuten gar ziehen lassen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen, abtropfen lassen und mit der Sauce anrichten. Tomaten waschen, halbieren, kurz in einer Pfanne im heißen Olivenöl schwenken und mit der Petersilie zu den Gnocchi geben.