Samstag, 24. Dezember 2011

Fröhliche Weihnachten!

Ich wünsche Euch wunderschöne Feiertage im Kreise Eurer Lieben und ein gesundes und zufriedenes Neues Jahr! Hier geht es im Januar weiter, habt eine tolle Zeit bis dahin und lasst es Euch gut gehen. 

Liebe Grüße
Eure Christina

Dienstag, 20. Dezember 2011

Auch schon ein kleines Fest: Lachs-Bagel mit Wasabi-Frischkäsecrème

Heute Morgen im Bett ist etwas Schönes passiert, auf das ich in diesem Monat schon sooo lange gewartet habe. Es war ein Geräusch, das hörte sich in etwa so an: Krrtt. Dann noch einmal. Krrtt. Krrt-krrt-krrrt. Ich blieb noch einen kurzen Moment liegen, konnte dabei aber mein Grinsen nicht mehr unterdrücken und ich war auch ein bisschen gerührt und hatte Herzklopfen, denn ich wusste schon längst, was mir gleich blühen würde, wenn ich die Rollläden hochziehe. Wisst ihr es auch? Richtig. Schnee! Endlich mein geliebter Schnee! Und ein Nachbar, der mit der Schneeschippe den Gehweg freischaufelt. Krrrrt.
Gestern noch hat die Sonne wie verrückt durch die Fenster geschienen und es hätte genauso gut ein Tag im Spätherbst sein können, wenn nicht wenigstens meine spärliche Weihnachtsdekoration ein wenig an die Jahreszeit erinnert hätte. Um die feierliche Stimmung etwas voranzutreiben, habe ich mich dann für einen kleinen Lachs-Snack entschieden. Es erscheint sicher ein bisschen abgedroschen, aber Lachs und ein Glas Sekt sind für mich schon sowas wie ein Inbegriff von Festlichkeit. Vielleicht weil ich Besuch gerne mit Lachsröllchen und Sekt empfange. Oder weil es in meiner Familie zu Heiligabend oft eine Platte mit gebeiztem Lachs (und mittlerweile auch Lachsröllchen) gibt. Und dazu Unmengen von Schaumwein, selbstredend. Ich habe also gestern quasi ein bisschen für mich vorgefeiert, könnte man sagen. In der Hoffnung auf weiße Weihnachten. Das Rezept für die Bagels habe ich mir bei Ketex - Der Hobbybrotbäcker abgeschaut. Ich habe mich genau an die Angaben gehalten, nur etwas weniger Honig verwendet, weil ich zur Zeit einen kräftigen Waldhonig habe, dessen Geschmack sehr dominant ist. Und weil ich gänzlich Bagel-unerfahren war, wusste ich ja nicht, wie stark man den Honig letztendlich herausschmeckt. So, wie es war, war es perfekt! Und ich bin sehr begeistert von diesem gelingsicheren, guten Rezept, vielen Dank dafür. 

Hier kommt das Rezept für 8 Bagels: 
Für den Vorteig: 
75 g Weizenmehl 550 
75 g Weizenvollkornmehl 
150 g Wasser 
1,5 g Frischhefe 

Alle Zutaten klümpchenfrei verrühren und 2 Stunden bei Raumtemperatur gehen lassen. Danach für 12 Stunden in den Kühlschrank stellen. Das Ganze sollte mit einer Klarsichtfolie abgedeckt werden. 

Für den Hauptteig: 
Vorteig 
300 g Weizenmehl 550 
50 g Roggenmehl 1150 
150 g Wasser 
30 g Zucker (ich habe braunen Zucker verwendet)
10 g Salz 
8,5 g Frischhefe 
1 EL Sonnenblumenöl 
Sesamsamen und Mohn zum Bestreuen bzw. Wälzen 

Alle Zutaten 12 – 15 Minuten kneten. Den Teig in eine geölte Schüssel geben und mindestens 1 Stunde gehen lassen.
 Stücke von ca. 100 g abwiegen. Die Teistücke platt drücken und zu einer etwa 35 cm langen Wurst formen. Die Wurst um die Hand wickeln, so dass die Enden in der Handfläche liegen (so wie auf dem Foto). Ein bisschen hin und her rollen, damit sich die Enden gut miteinander verbinden. Die Bagels noch einmal 30 Minuten gehen lassen. Einen Topf mit Honigwasser(1 EL Honig auf einen (bei mir waren es zwei) Liter Wasser) zum kochen bringen, danach aber nur noch simmern lassen (70°/80°C). Die Bagels darin (mit der Seite, die nach oben zeigte zuerst) 30 Sekunden von beiden Seiten baden und auf ein Backblech legen. Anschließend mit einer Mischung aus Ei, Milch und Wasser bestreichen und in Sesam oder Mohn wälzen.
Das geht am besten, wenn man den Sesam oder Mohn in eine flache kleine Schüssel gibt, die Bagels mit der oberen Seite hineinlegt und ein bisschen rüttelt, dann ist alles da, wo es sein soll. Den Ofen in der Zwischenzeit auf 230° aufheizen und die Bagels in 25 – 30 Minuten fertigbacken.


Für 1 Lachs-Bagel: 
30 g Sahne 
40 g Frischkäse 
1 cm Wasabi (Paste aus der Tube, wer ihn selbst anrührt nimmt ca. 1/2 gestr. TL) 
1 EL Schnittlauch, fein gehackt 
Salz 
1 Bagel mit Sesamsamen 
2 Salatblätter 
50 g Räucherlachs 
ein paar hauchfein geschnittete rote Zwiebelringe 
1 Glas Sekt (mindestens)

Die Sahne steif schlagen und unter den Frischkäse rühren. Wasabi gut untermischen und Schnittlauch dazugeben. Die Masse mit Salz abschmecken, nicht zu viel, denn der Lachs ist ja auch salzig. 
Bagel längs halbieren und die untere Hälfte dünn mit ca. 1/4 der Creme bestreichen. Salatblätter darauf verteilen und mit Lachs und Zwiebeln belegen. Die restliche Creme etwas dicker auf der oberen Hälfte verteilen und den Bagel zusammensetzen. Das Glas Sekt schnappen, zurücklehnen und sich auf die Feiertage einstimmen. 


Die restlichen Bagels habe ich eingefroren, sie lassen sich wunderbar wieder aufbacken, wenn man sie zuvor ein bisschen antauen lässt - das habe ich heute Morgen schon getestet. Nur ohne Sekt, der war leider schon leer. ;-)

Dienstag, 13. Dezember 2011

Rustikales Backvergnügen: Apfelbrot mit Nüssen

Von der diesjährigen Apfelernte liegen immer noch ein paar Kandidaten im Holzkistchen an einem kühlen Platz in der Küche. Zugegeben, auch diese heiß geliebten, selbstgepflückten, exorbitant besten Oma-Äpfel haben in den letzten Wochen ein bisschen von ihrer ursprünglichen Knackigkeit verloren. Sie schmecken jedoch nach wie vor wunderbar, ich esse sie allerdings weniger pur und verwende sie stattdessen klein geschnitten in meinem Morgen-Müsli, verarbeite sie zu Mus oder sie wandern in diverse Kuchen. Oder ins Brot, wie in diesem Fall. Wobei das Apfelbrot eigentlich auch noch fast als Kuchen durchgeht, sucht euch einfach die Bezeichnung aus, die euch besser gefällt. Also, Äpfel fein raspeln und ab in den Teig, zusammen mit einer Handvoll Walnüsse und Mandeln. Bei den Mandeln habe ich die Haut übrigens drangelassen, denn darin steckt erstens eine Ladung Antioxidantien (gut für die von Heizungsluft und Vorweihnachtsstress geplagte Damenhaut) und zweitens mag ich den kräftigen Geschmack sehr gerne.  


Hier kommt das Rezept für eine Kastenform:
3 kleine Äpfel
Saft und abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone
120 g Walnusskerne
120 g Mandeln
4 Eier
180 g brauner Zucker
170 g Butter
220 g Dinkelmehl
80 g Weizenmehl
1 TL Backpulver
Je eine Prise Salz, gemahlene Muskatnuss und gemahlene Gewürznelke
100 g Rosinen
Für den Guss:
150 g Puderzucker
4 TL Zitronensaft

Äpfel schälen, das Fruchfleisch fein raspeln und sofort mit dem Zitronensaft beträufeln. Walnüsse und Mandeln grob hacken und in einer Pfanne ohne Fett anrösten. Beiseite stellen und abkühlen lassen. 
Backofen auf 180° Grad vorheizen. Eier trennen und Eiweiß mit 3 EL Zucker steif schlagen. Butter mit übrigem Zucker, Zitronenschale und Eigelben cremig rühren. Dinkelmehl mit Weizenmehl, Backpulver, Salz und Gewürzen mischen und unter die Eigelbmasse rühren. Zwei Drittel der Nüsse, Apfelraspel und Rosinen zufügen und alles gut miteinander verrühren. Zum Schluss den Eischnee unterheben.
Eine Kastenform fetten und den Teig einfüllen. Glatt streichen und im vorgeheizten Ofen ca. 90 Minuten backen. Etwas abkühlen lassen und stürzen, den Kuchen dann ganz auskühlen lassen. Für den Guss Puderzucker mit Zitronensaft glatt rühren, den Kuchen damit bestreichen und mit den übrigen Nüssen betreuen. 

Bei Foto e Fornelli habe ich übrigens noch eine andere tolle Variante des Apfelbrots entdeckt, mit Kakaopulver und Cognac. 

Donnerstag, 8. Dezember 2011

180° Adventskalender - Türchen Nr. 8: Ein Gedicht rund um's Fest

Heut’, liebe Leser, es ist eine Ehr’, 
darf ich öffnen ein Türchen mehr 
von diesem schönen Weihnachtscountdown 


Eins vorneweg: Ich liebe Listen! 
Und das nicht nur zum Einhalt von Fristen, 
sondern auch – und nur das soll uns nutzen - 
um dem vorweihnachtlichen Trubel zu trutzen. 
Um mich zu erinnern an vergangene Winter 
mit meinen Lieben und viel Freude dahinter. 
Deswegen, wie soll’s anders sein, 
schneit hier die ultimative Liste herein. 
Verpackt als Gedicht, denn Reime sind schön, 
auf dass sie mir flüssig vom Munde weg geh’n. 
Auch wenn ich damit kein Rap-Star werd’, 
viel lieber bin ich doch eh am Herd. 
Ihr merkt schon – wenn´s so weitergeht, 
werd’ ich auch wahrlich kein Poet. 
Doch bei jedem Punkt, da heb’ ich mein Glas 
auf einen fröhlichen Weihnachtsspaß! 

Der erste Punkt betrifft die Verwandten, 
an die wir hoffentlich Post entsandten. 
Die Zimtsterne gingen an Tante Marie, 
ups, das war die mit der Nussallergie. 
Tante Kathrin - Achtung, sie liest hier mit - 
kriegt was zu Lachen, das hält fit.
Und auch die Freunde werden bedacht, 
mit lieben Grüßen zur Stillen Nacht. 

Punkt zwei betrifft die Dekoration, 
leuchten denn eure Fenster schon? 
Doch hoffentlich nicht nur mit Elektrizität, 
denkt an den März, da war´s fast schon zu spät. 
Wie dem auch sei, es mag nicht recht passen, 
wenn die, die da schrie’n, nun den Strom rattern lassen. 
Advent ist die Zeit der Dunkelheit, 
hier macht sich überall Plätzchenduft breit. 
Seid doch froh, denn ohne Licht 
sieht man auch die Kalorien nicht! 

Punkt drei geht um´s Outfit, was zieh’ ich bloß an? 
Vielleicht Schuhe, mit denen ich auch laufen kann... 
Sonst geht´s mit einem kleinen Schwank 
wieder langgestreckt hinter die Kirchenbank. 
Das Kleid soll lieber locker sitzen, 
beim Essen kommt ihr sonst ins Schwitzen, 
wenn´s zwickt und zwackt im Bauchbereich – 
vergesst den Gürtel lieber gleich. 
Auch lange Ketten, das lasst sein, 
hängen ja nur in den Rotkohl rein. 

Punkt vier, schaut her, es geht um die Krippe, 
bei vielen von uns ein gar ärmlich’s Gerippe. 
Holt sie hervor und polieret sie fein, 
legt’s Kindchen auf Stroh in die Wiege hinein. 
Oh, dem Ochs fehlt ein Horn, wir brauchen Ersatz! 
Das Playmobil-Mammut nimmt ein diesen Platz. 
Merken tut´s keiner, ebenso wenig, 
dass Playmobil-Zorro ersetzt einen König. 
Nach diesen paar Handgriffen, siehe da, 
erstrahlt alles im Glanz, wie wunderbar! 

Punkt fünf, die Bescherung, mit all ihren Gaben. 
Keiner gibt´s zu und will sie doch haben. 
Es bringt sie das Christkind nach Tradition, 
wer glaubt denn an den Weihnachtsmann schon? 
Ihr fragt, wie soll’s die Geschenke portieren, 
so ganz ohne Sack und diesen Rentieren? 
Bei uns macht´s die Oma, die ganz geheuer, 
sich vollhängt mit Nachthemd und Hochzeitsschleier. 
Sie brachte die Geschenke, bloß 
ging der Hund dann auf sie los, 
erkannte sie nicht, das war nicht fein, 
drum gibt’s heuer statt Christkind einfach mehr Wein. 

Punkt sechs, die Geschenke, ganz geschwind, 
die müssen schon sein, auch ohne Christkind. 
Sie sind mit Bedacht zu wählen, 
aber, ach, auf die Familie kann man zählen. 
Zum Beispiel du, du lieber Mann, 
was stell ich bloß mit der Autopoliermaschine an? 
Als Retour, für dich von mir, 
gibt´s ein paar Karten, und zwar von HIER

Punkt sieben geht um’s Essen, seid ihr bereit? 
Nach dieser Klassifizierung wisst ihr Bescheid. 
Gold wert ist hier mein erprobter Rat: 
Dass ihr das Beste nicht bis zum Ende aufspart! 
Sonst geht´s euch wie mir mit der Entenhaut, 
der knusprigen, geliebten, zum Türmchen gebaut, 
die flugs die Mutter vom Teller schnappte, 
auf dem bei mir sonst nur noch ein Knochen pappte. 
Ich schaute schon ganz weinerlich, 
sie sagte: „Du magst’s nicht, dann nehm’s doch ich.“ 
Drum greift in die Vollen und schnappt euch das Beste, 
im nächsten Jahr gibt´s wieder genügend Reste. 

Zur Acht gibt´s jetzt noch ein Dessert,
köstlich ist's, und gar nicht schwer.
Vom Katzenberger auserkoren 
hab’ ich Tannenhonig Halbgefroren. 
Und Pudding mit Lebkuchen drin 
gibt´s von den Herren Haeberlin. 
Darüber die Trockenfrücht’ mit Schuss, 
das war´s dann auch, so kurz vor'm Schluss.
Euch wünsche ich das allerbeste
im Advent und auch zum Feste!




Rezept für Tannenhonig-Halbgefrorenes nach Rudolph Katzenberger:
100 g Walnusskerne
10 g Butter, etwas Puderzucker
5 Eier
200 g Schwarzwälder Tannenhonig
1/4 l Schlagsahne

Die Walnusskerne in Butter anrösten, mit Puderzucker besteuben und leicht karamellisieren lassen. 6 schöne Nusshälften beiseite legen, den Rest zu Krokantsplittern zerkleinern.
Die Eier mit 100 g leicht erwärmtem Honig im Wasserbad schaumig schlagen. Über mit Eiswürfeln gekühltem Wasser kalt schlagen. Die Schlagsahne mit dem restlichen Honig steif schlagen. Beide Massen vermengen. In 6 Becherförmchen füllen und tiefgefrieren.

Rezept für Lebkuchenpudding nach den Gebrüdern Haeberlin:
250 g Lebkuchen
Milch oder Rum zum Einweichen
175 g Butter
200 g Zucker
8 Eigelb
80 g Schokolade
1 Messerspitze gemahlener Zimt
60 gemahlene Mandeln
9 Eiweiß
weitere 30 g Zucker
Butter und Zucker für die Form

Die Lebkuchen bereits am Vortag zerbröseln und in Milch oder Rum einweichen - immer nur soviel darüberträufeln, wie sie gut aufnehmen können. Die zimmerwarme Butter mit dem Zucker schaumig rühren. Dann nach und nach die Eigelb zufügen, schließlich auch die geschmolzene Schokolade und den Zimt. Die eingeweichten Lebkuchen mit den Mandeln zerdrücken und unter die Butter-Eigelb-Masse rühren. Die Eiweiß mit den 30 g Zucker steifschlagen und vorsichtig unterheben. 6 kleine Mini-Förmchen mit zimmerwarmer Butter ausstreichen und mit Butter ausstreuen. Zu 3/4 mit der vorbereiteten Masse füllen und im Wasserbad bei 180 bis 200 Grad im Ofen etwa 45 Minuten garen.

Das Rezept für die "Besoffenen Trockenfrüchte" gibt es HIER!

Zum Anrichten je einen Mini-Pudding auf Dessertteller stürzen und mit Puderzucker bestreuen. Die Formen mit dem Tannenhonig-Halbgefrorenen kurz in heißes Wasser tauchen und das Tannenhonig-Halbgefrorene neben die Puddings auf die Teller stürzen. Je eine Walnusshälfte aufsetzen und mit dem Walnusskrokant umstreuen. Von den "Besoffenen Trockenfrüchten" jeweils 2-3 Früchte auf die Teller dazulegen, mit etwas Sud beträufeln und servieren.


Montag, 5. Dezember 2011

Schnell vorbereitet: Wirsing-Pastete

What goes around, comes around, sagt man ja so schön. Und ich bin mir auch ganz sicher, dass da eine Menge dran ist. Am eigenen Leibe erfahren habe ich das letzten Freitag, als ich mich am Telefon gemeinsam mit einer lieben Freundin über deren kränklichen Freund und das Leiden der Spezies "Erkältete Männer" im Allgemeinen lustig machte. Wir lachten über die gleich mehrere Zentimeter vorgeschobene Unterlippe, über die sonst so starken Arme, die zitternd nach der Cola (!) auf dem Sofatisch ausgestreckt werden, über "ich kann nur Fußball schauen, alles andere verstärkt die Kopfschmerzen", über das Krächzen nach überdimensionalen Burgern statt nach Hühnersuppe und über die wundersame Heilung binnen Sekunden, wenn die Kumpels anrufen und gemeinsam mit dem Darniederliegenden um die Häuser ziehen wollen. Und wirklich, absolut aus dem Nichts heraus, fing dann am Nachmittag das Kratzen in meinem Hals an. Am Abend lag ich bereits mit fast 39 Grad Fieber und Schüttelfrost in der Kiste und habe glaube ich im Delirium all die verschnupften Männer mit dem Finger auf mich zeigen und sich einen Ast lachen sehen. An diesem Wochenende war ich trotz dieser fiesen Retourkutsche dennoch froh über zwei Dinge: Erstens über meine Abwehrkräfte, die doch zu funktionieren scheinen, denn ab Samstag ging es schon wieder bergauf und bis auf etwas Mattheit ist alles wieder gut. Zweitens habe ich mich über die Idee für dieses kleine Pastetchen gefreut, das so schön winterlich-deftig war, dass man auch mit zeitweise einbetonierten Geschmacksnerven eine Ahnung davon hatte, wie es schmeckt. Und ja, es ist schon wieder Wirsing ... ;-)


Hier kommt das Rezept für eine rechteckige Tarteform:
1 kleiner Kopf Wirsing
1 EL Öl
1 Zwiebel, fein gewürfelt
80 g Speck, fein gewürfelt
3 EL Sahne
Salz, Pfeffer
1 Packung Blätterteig, rechteckig (selbst gemacht ist natürlich besser)
1 TL Öl
1 Ei
1/2 Kugel Mozzarella, in feine Scheiben geschnitten.
etwas Milch


Vom Wirsing den Strunk entfernen, die Blätter waschen, gut abtropfen lassen und in Streifen schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebelwürfel darin unter Rühren andünsten. Speck dazugeben und ein paar Minuten mitbraten. Wirsing hinzufügen und dünsten, bis er zusammenfällt. Dabei öfter umrühren. Zum Schluss die Sahne unterrühren, kräftig mit Salz und Pfeffer würzen, und die Masse zum Auskühlen beiseite stellen. Backofen auf 200 Grad vorheizen.
Den Blätterteig rechteckig ausrollen und längs zerteilen. Backform mit 1 TL Öl einpinseln. Mit der einen Hälfte des Teigs die Form auslegen, aus der anderen Hälfte je nach Geschmack Motive ausstechen, dabei darauf achten, dass die Platzierung passt. Die ausgestochenen Motive neben die Motivlöcher (gibt es eigentlich ein schöneres Wort dafür?) setzen und vorsichtig andrücken. Ei trennen, das Eiweiß unter die Wirsingmasse rühren, das Eigelb in einem kleinen Schälchen mit etwas Milch verquirlen. Die Wirsingmasse in die Form geben und glatt streichen. Mozzarellascheiben so auf die Masse legen, dass sie später genau unter den Löchern der ausgestochenen Motiven liegen. Die verbleibende Hälfte Blätterteig vorsichtig auf die Wirsingmasse legen und an den Rändern etwas festdrücken. Überstehende Teigreste entfernen, diese kann man, so wie ich es gemacht habe, noch für die Verzierung des Randes nutzen, indem man sie zu langen Strängen rollt und am Rand entlang auslegt. Die gesamte  Pastete mit Eigelb bestreichen und im vorgeheizten Backofen ca. 35 Minuten backen, bis die Oberfläche schön goldgelb ist. Zum Servieren die Pastete in ca. 5 cm breite Stücke schneiden. 


Die Pastete schmeckt auch kalt sehr gut. Wenn ihr keine rechteckige Form habt, könnt ihr natürlich auch eine runde Form nehmen, dafür braucht ihr etwas mehr Blätterteig. Was ich mir auch gut vorstellen kann, sind viele kleine Mini-Pastetchen für ein winterliches Buffet. Hierfür würde ich, quasi wie bei Ravioli, auf eine Hälfte des Teigs kleine Häufchen von der Wirsingmasse im Abstand von ca. 3 cm setzen, die Zwischenräume mit Eigelb bepinseln, die andere Hälfte obendrauf legen und gut andrücken, dann in Form schneiden und mit Eigelb bepinselt backen. Guten Wochenstart euch, und bleibt mir gesund!